Bogendisziplinen

Grundlegend gibt es 3 unterschiedliche Techniken des Bogenschießens, darüber hinaus noch weitere Ausprägungen. Wir trainieren hauptsächlich in folgenden Kategorien und nehmen dort an Meisterschaften und Turnieren teil:

  • WA(früher FITA) Recurve- und Compoundbogen
    Der WA(FITA) Recurvebogen ist ein Bogen mit Visiereinrichtung und gegebenenfalls mit Stabilisatoren. Der WA(FITA) Recurvebogen wird auch olympisch geschossen.
    Der Compoundbogen basiert auf einem speziellen Konstruktionsprinzip ähnlich einem Flaschenzug. Mit dadurch möglicher, stärkerer Sehnenspannung kann eine größere Beschleunigung der Pfeile erreicht werden. Meistens hat ein Compoundbogen eine Optik als Zieleinrichtung. Stabilisatoren und ggf. weitere Zurüstungen helfen ebenfalls zur Verbesserung der Schussleistung.
    WA(FITA) und Compound wird auf Entfernungen von 15, 18, 25, 30, 40, 50, 60, 70 und 90 Metern geschossen. Dabei gibt es unterschiedliche Scheibenauflagen, auch je nach Altersklasse.
     
  • Feld- bzw. Blankbogen
    Diese Kategorie zeichnet sich dadurch aus, dass die verwendeten Bögen keine Visier- und Hilfseinrichtungen haben, also “blank” sind. Feldbogen gibt es als Recurve-, Lang- oder auch als Compoundbogen. Der Langbogen ist sehr einfach aus einem Teil gearbeitet und bildet mit der Sehne die Form eines D, die Enden sind sind also nicht gegenläufig ausgerundet.

Fürs sportliche Bogenschießen gilt

  • Geräte
    Erlaubt sind Recurve-Bogen, Blank-Bogen, Compound-Bogen (bis max. Gipfelgewicht: 60 pounds), Pfeile aller Art, außer Jagdpfeile. Außerdem: Pfeilköcher, Armschutz und Brustschutz.
  • Anschlag
    Der Schütze muss beim Schießen aufrecht stehen, er darf keine Stütze benutzen. Für versehrte Sportler sind Ausnahmen zugelassen.
  • Scheiben und Auflagen
    Der Scheibenkörper (Binsen, Stramitplatte oder Ethafoamscheibe) hat die Abmessungen von ≥ 124 cm Durchmesser oder Quadrat. Die Scheibe hat einen Neigungswinkel von 15° und das Zentrum der Scheibe muss sich in einer senkrechten Höhe, gemessen vom Boden, auf 130 cm ± 5 cm befinden. Die Scheibenauflagen müssen eine Kennzeichnung der WA(FITA)-Lizenz aufweisen.
    Die Auflagen bei der Disziplin WA(FITA)-Runde im Freien sind in 10 Ringe eingeteilt, wobei vom Zentrum aus jeweils 2 Ringe zu verschiedenen Farbzonen zusammengefasst sind.
    10 und 9 = gold,
    8 und 7 = rot,
    6 und 5 = blau,
    4 und 3 = schwarz und
    2 und 1 = weiß.
    Compoundklasse: Bei Hallenmeisterschaften (WSV, DSB, WA) und allen Meisterschaften (DBSV) wird in der Compoundklasse nur der innere 10er-Ring als 10 gewertet, der äußere 10er-Ring als 9.
    Die Auflagen bei der Disziplin WA(FITA)-Feldrunde sind in 6 Ringe eingeteilt, wobei das Zentrum mit zwei gelben Ringen (6 und 5) gekennzeichnet ist. Alle übrigen Ringe sind schwarz (4 bis 1).
     
  • Folgende Auflagenabmessungen sind lt. WA(FITA)-Regelwerk in folgenden Disziplinen vorgegeben:
WA(FITA)-Runde im Freien
Entfernungen:90 m, 70 m, 60 m 122 cm Ø
50 m80 cm Ø
30 m4×80 – Spot
Für Schüler:
Schüler A:50 m, 30 m122/80 cm Ø
Schüler B:25 m, 18 m80/60 cm Ø
WA(FITA)-Runde in Halle
Entfernungen:25 m60 cm Ø
3fach Spot vertikal
18 m40 cm Ø
3fach Spot vertikal
Jugend und Schüler
Jugend18 m40 cm Ø
Schüler A:18 m60 cm Ø
Schüler B:18 m80 cm Ø
WA(FITA)-Feldbogenrunde
Entfernungen:30 – 60 m80 cm Ø
15 – 45 m60 cm Ø
10 – 30 m40 cm Ø
5 – 20 m20 cm Ø
Schüler
Entfernungen:25 – 40 m80 cm Ø
15 – 30 m60 cm Ø
10 – 25 m40 cm Ø
5 – 15 m20 cm Ø

Beim Feldbogenschiessen schießt man neben den Scheiben auch auf Tierbilder oder 3D-Figuren, auf bekannte oder unbekannte Entfernungen. Das Zielen ist hierbei ein Einüben der Halteposition des Bogens auf die unterschiedlichsten Entfernungen, die es einzuschätzen gilt.
Diese Form des Feldbogenschießens ist mehr am jagdlichen Schießen orientiert, das in seiner ureigensten Form weitgehendst untersagt ist. Auch in Deutschland darf nicht mehr mit Pfeil und Bogen auf Tiere geschossen werden. Statt der üblichen Ringe gibt es bei diesem Schießen mit Punkte bewertete Trefferzonen.

Feldbogenschießen erfolgt im freien Gelände, wie Wiese und Wald. Die Ziele stehen hauptsächlich auf unbekannten Distanzen. Ob Zielscheiben oder 3D-Ziele, sie stehen häufig erhöht, tiefer oder sogar leicht schräg zur Schussposition des Bogenschützen. Dadurch muss der Bogenschütze beim Zielen auch auf die Neigung des zu treffenden Ziels beachten.
Wegen der wechselnden Standorte der Ziele, nennt man so eine Abfolge der Ziele und Schießstandorte, einen Parcour.
Die Wertung bei Treffern ist hier gänzlich anders als bei den WA-Schützen, auf bekannte Entfernungen und farbige Schießauflagen mit gold, rot, blau, schwarz und weiß gekennzeichneten Ringezonen.
Bei den 3D-Zielen (Tieren), ist jedoch ein sogenannter Kill eingezeichnet. Hier gibt es jedoch auch unterschiedliche Disziplinen mit entsprechenden Wertungen.
Beim Schießen auf die Feldbogenscheibe ist die Wertung wie folgt: Das X in der Mitte, zählt 6 Ringe. Alle anderen getroffenen Ringe, von der Mitte aus, jeweils, 5, 4, 3, 2, und 1 Ring.

Die Scheibenständer für das Schießen auf feste Entfernungen werden in der Regel auf unserer Bogenwiese aufgestellt, die sich von den Dimensionen her, auch für die Durchführung offizieller Meisterschaftsturniere empfiehlt. Hingegen ist das kleinere Feldbogengelände eher fürs Training in abwechslungsreichem Gelände geeignet. Auf beiden Plätzen gibt es für Sportler und Gerätschaften gut ausgestattete Unterstände.
Bereits vorhandene Biathlonlaufstrecken ermöglichen sogar die Disziplin Bogenlaufen bzw. den Bogenbiathlon.